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Warum kommt es immer wieder zu Situationen, in denen wir immense Lust auf Zucker haben? Fast wie fremdgesteuert marschiert der Körper zum Süßigkeitendepot. 

  • Die Lust auf Süßes kommt aus der Steinzeit. In grauer Vorzeit schon lernten die Menschen der Steinzeit, dass süße Lebensmittel meist ungiftig waren und reichlich Energie liefern. Das verankerte sich im Gehirn.
  • Zucker spricht unser Belohnungssystem im Gehirn an, denn es bewirkt die Freisetzung bestimmter Botenstoffe, wie Serotonin, die für Wohlbefinden sorgen. Und da der Mensch sein seelisches Wohlbefinden braucht, greift er immer wieder zu dem Stoff, der ihn belohnt. Die Kombination Zucker mit Fett ergab bei Experimenten eine besonders hohe Effektivität.
  • Bei Stress verlangt das Gehirn besonders nach dem süßen Stoff, der schnell Energie verspricht. Registriert das Gehirn irgendeine Art von Bedrohung, geht es seit Urzeiten davon aus, dass jetzt Flucht oder Angriff folgt, wofür extra viel Energie benötigt wird.
  • Ein schnell ansteigender und wieder abfallender Blutzuckerspiegel sorgt für Heißhunger und löst ein besonderes Verlangen nach kalorienreicher Kost und Zucker aus. Fehlen dem Körper Vitalstoffe wie Vitamine und Proteine, die er braucht um den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren, kommt es zu viel größeren Schwankungen.

Zucker ist für viele Zivilisationskrankheiten verantwortlich

Das wissen wir längst: Zu viel Zucker ist extrem ungesund. Die süße Verführung kann, im Übermaß genossen, müde, launenhaft, depressiv und natürlich übergewichtig machen. Mehr noch: Zucker kann das Verdauungssystem stören, fördert Pilzbefall im Darm, schwächt das Immunsystem, ist Nahrung für Tumorzellen und begünstigt Allergien. Zucker lässt das Gehirn schrumpfen, stört den Schlaf und fördert Bindegewebsschwäche und Falten. Und er beeinflusst, dass die Telomere (die schützenden Kappen an den Enden der Chromosomen) schneller kürzer werden und dadurch der Körper schneller altert.

Die Zuckersucht garantiert der Zuckermafia Milliardenumsätze

Die Zuckerindustrie ist groß und mächtig, so mächtig, dass sie die geplante Lebensmittelampel kippen konnten. Hierbei sollten alle Produkte mit einem hohen Zucker und/oder Fettgehalt rot gekennzeichnet werden. Wir hätten dann, außer vor der Gemüsetheke, vermutlich nur noch rot gesehen.

Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt zum Beispiel, dass nicht mehr als zehn Prozent der Kalorien, die ein Erwachsener am Tag zu sich nimmt, aus Süßem stammen sollte. Noch besser sei es, mit 5 Prozent auszukommen. Das wären etwa 25 Gramm und entspricht circa sechs Teelöffel pro Tag.

Üblich ist in Deutschland jedoch die Aufnahme von rund 100 Gramm am Tag. Ein Liter Cola enthält bereits 106 Gramm Zucker.

Wie gewöhnt man sich denn nun den Zucker ab?

Zucker einfach zu streichen ist ja ein nobler Vorsatz, jedoch gänzlich unrealistisch. Ganz davon abgesehen, dass in so vielen Lebensmitteln Zucker steckt, die nicht einmal süß schmecken und erst einmal als Zuckerfalle entdeckt werden müssen. Völlig und plötzlich ohne Zucker auszukommen wäre eine sehr harte Strafe, die sich das Gehirn auch nicht so einfach gefallen lässt und reagiert – wir werden unkonzentriert und unausstehlich.

Ein „Harter Entzug“ gibt dem Thema Zucker zudem viel zu viel Aufmerksamkeit. Anstatt einen entspannteren Umgang mit der Ernährung zu entwickeln, kreist sich im Gehirn alles nur um ein Thema: Was darf ich essen? Oh, ich hätte jetzt so gerne – ist aber Zucker drin.

Den Körper langsam vom Zucker zu entwöhnen und ihm beizubringen, dass er sich mit weniger Zucker viel wohler fühlt, das geht schrittchenweise. Und versuche nicht um Himmels Willen, dir deine Lieblingssüßigkeit abzugewöhnen! Es geht nicht um das radikale Verbannen von Zucker. Es geht nur darum zu reduzieren und sich den empfohlenen 25 Gramm anzunähern. Dabei verringert sich das Verlangen nach Süßem ganz automatisch.

Ziel ist ein entspannter Umgang mit einem natürlichen Ernährungsstil.

So entwöhnst du den Körper von zu viel süß.

Den größten Effekt erreicht man bei den Getränken. Wenn hierbei einfach Getränke mit Zuckerzusatz gemieden werden und stattdessen Säfte mit Natursüße verdünnt werden, ist schon der erst Schritt getan. Wenn du die Cola nicht so einfach lassen kannst, so trinke davor ein Glas Wasser und dann erst die Cola. Auch so gewöhnt sich der Körper allmählich das Verlangen auf „extrem zuckersüß“ ab. Nach und nach wird dein Körper zuckerhaltige Getränke weniger mögen und als weniger durstlöschend empfinden. Mehr und mehr greifst du zu stillem Wasser oder Kräutertee. Gerne mit Zitrone oder Pfefferminz, denn das macht gleich noch basisch.

Heißhunger auf Zucker kommt auch daher, dass wir mangelernährt sind. Hat der Körper ausreichend Vitalstoffe, ist basisch und nicht dauernd im Stress, bleibt Heißhunger aus und der Körper verlangt automatisch nach weniger Zucker. Achte einfach darauf, dass alle Mahlzeiten Vitamine enthalten, das macht basisch. Je frischer und bunter es auf deinem Teller aussieht, desto besser. Reduziere jede Art von Fertigprodukt.

Beginne dich beim Einkaufen dafür zu interessieren, wo eigentlich überall Zucker versteckt ist. Alles, was nicht mehr naturbelassen ist und in irgendeiner Form weiterverarbeitet wurde, könnte mehr Zucker enthalten, als vermutet.

Koffein und Alkohol fördern die Lust auf Zucker. Hier zu reduzieren, löst automatisch schon weniger Gier nach Zucker aus.

Teste dich durch das Obstregal, und entdecke neue süße Früchtchen für dich. So hast du eine Alternative zu Schokolade, Limo und Co. parat. Dein Gehirn bekommt dennoch den Zucker, nach dem es verlangt, nur eben langsamer und mit Mehrwert.

Schokolade verhindert Heißhungerattacken! Ja richtig, auch die entsprechende Schokolade ist in geringen Mengen ein Superfood. Hier darf es gerne etwas Hochprozentiges sein. Ab 80 % Kakaoanteil aufwärts enthalten Schokoladen wenig bis keinen Zucker, das Belohnungssystem wird dennoch aktiviert. Damit hast du den Heißhunger nach „Mehr“ im Griff und nicht umgekehrt. Wichtig: Zwei Stücke oder eine Rippe reichen völlig, um den Drang nach Belohnung zu stillen! Nasche nur zu oder unmittelbar nach den Mahlzeiten, für einen ausgewogenen Säure-Basen-Haushalt. Tipp: Es gibt sogar Schokoladen mit 100 % Kakaoanteil und solche, die aus Rohkakao, einem wahren Superfood, hergestellt werden. Im Reformhaus wirst du fündig.

Wenn du Hunger verspürst, dann iss lieber etwas Wertvolles anstatt eine zuckerhaltige Nascherei. Oder trinke zuerst etwas und höre in dich hinein. Was brauchst du jetzt gerade wirklich, was würde dich glücklich machen? Wenn die Antwort lautet: Ja, jetzt brauche ich etwas Süßes! Dann wähle wirklich das aus, worauf du große Lust hast und genieße!

100% Genuss – Ohne Ablenkung. Meide es, während des Essens fernzusehen oder dich anderweitig nebenher abzulenken. Besonders deutlich wird das beim Naschen neben dem Fernsehen oder während du am Computer arbeitest. Unbewusstes Naschen kann das Gehirn nicht richtig wahrnehmen und aus einem Stück Schokolade wird ruckzuck die ganze Packung. Bewusstes Genießen stellt das Gehirn viel schneller zufrieden.

Mineralien und Vitamine naschen dank Zuckeralternativen

Statt Industriezucker stehen süße Alternativen mit Mehrwert auch beim Backen hoch im Kurs. Es gibt natürliche Süßungsmittel, die dem raffinierten Haushaltszucker vieles voraus haben. Zuckerreich sind sie dennoch, also auch kalorienreich, jedoch sind sie natürlichen Ursprungs, enthalten zusätzlich Nährstoffe und haben einen intensiven Eigengeschmack, was das Gehirn schneller zufriedenstellt, und die Menge reduziert.

Dazu gehören Süßmittel wie Honig, Ahornsirup, Zuckerrübensirup, Dattelsirup oder Dattelsüße in Pulverform genauso wie braunes Bananenpulver.

Zu den natürlichen Zuckerersatzstoffen gehören Stevia, Erythrit, Xylit und Sorbit.

Stevia besitzt eine sehr hohe Süßkraft, weswegen nur sehr wenig benötigt wird.

  • Stevia ist ein Süßstoff mit null Kalorien, der aus einer Pflanze gewonnen wird, die eine 450-fache Süßkraft von Zucker erreicht. Tipp: Beim Backen kann mit nur einem Teelöffel Stevia bis zu 50 Gramm Zucker eingespart werden.

Xylit beeinflusst den Blutzucker- und Insulinspiegel geringfügiger als herkömmlicher Zucker und hat damit auch weniger negativen Einfluss auf den Fettstoffwechsel. Untersuchungen ergaben, dass Xylit vor Karies schützt.

Erythrit hat ebenfalls nur einen geringen Einfluss auf den Blutzucker- und Insulinspiegel. Erythrit ist etwas weniger süß als Zucker. Nebenerscheinungen wie Durchfall und Blähungen kommen bei ihm im Vergleich zu anderen Zuckeralkoholen weniger vor.

Sorbit ist auf natürliche Weise in Obstsorten wie Birnen, Äpfel oder Pflaumen enthalten. In getrocknetem Zustand erhöht sich der Sorbitgehalt circa um das Fünffache. Weshalb getrocknete Früchte auch entsprechend süßer sind. Sorbit ist etwa halb so süß wie Haushaltszucker und hat deutlich weniger Kalorien. Allerdings gibt es Menschen, die Sorbit nicht vertragen.

Wichtig: Für alle alternativen Süßungsmittel gilt, lies unbedingt die Beschreibung auf der Verpackung, um einen sicheren Umgang mit ungewohnten Zutaten zu gewährleisten. Dies betrifft vor allem die Höhe der Dosierung.