Wie Vorsätze garantiert schiefgehen
Viele Vorsätze werden mit besten Absichten gefasst, hoch motiviert angegangen, um sie nach wenigen Tagen oder Wochen wieder resigniert ad acta zu legen; klappt ja doch nicht.
Vieles was wir uns vornehmen, machen wir uns viel zu schwer und kompliziert, versuchen gegen unsere Natur etwas zu erzwingen und bestrafen uns dann auch noch mit einem enttäuschten Gefühl über das „Versagen“ nicht durchgehalten zu haben.
Eine der häufigsten Vorsätze lautet ungefähr so: „Ab morgen esse ich gesund, treibe regelmäßig Sport und nehme mir mehr Zeit für mich. Außerdem miste ich Garage und Keller aus und esse keine Süßigkeiten mehr“. Nach spätestens 2 Wochen wird alles sein wie gehabt.
Motivationskiller 1 – Der Vorsatz ist unkonkret
Was ist ein unkonkretes Ziel? Ein unkonkretes Ziel lautet zum Beispiel „mehr Sport treiben“. Konkret könnte das lauten „Mittwochs zum Training“.
Ganz oben auf der Liste der Top-Ten der Guten Vorsätze stehen: weniger Stress und mehr Zeit für Familie und Freunde. Ein ganz wichtiger Vorsatz, der nur gelingt, wenn er einen konkreten und festen Platz bekommt. Denn sonst ist die Woche vorbei und von weniger Stress war keine Spur. Überlege, was würde dir konkret „weniger Stress“ machen? Was willst Du tun, wenn Du ein Stressempfinden wahrnimmst? Vielleicht erst einmal eine kleine Pause machen und einen Tee trinken und reflektieren, was Dich gerade stresst.
Plane zum Beispiel pro Woche einen festen Termin mit Dir selbst ein: für ein gutes Buch, für Wellness, für eine Massage…
Wer sich das regelmäßig einplant, hat einfach weniger Stress und wird resistenter gegen Stressempfinden. Das kann auch ein Termin mit sich selbst im Fitnessclub sein oder zu zweit, dann wirkt Training und Entspannung doppelt gut.
Motivationskiller 2 – Du willst zu viel auf einmal
Wer bisher nach Feierabend das Sofa bevorzugt hat, wird nicht plötzlich die Sporttasche schnappen und täglich mit großem Enthusiasmus zum Sport gehen. Vielleicht eine Woche, vielleicht auch noch eine zweite, spätestens dann ist die Motivation im Keller, denn das war einfach viel zu viel.
Besonders Einsteiger und Wiedereinsteiger sollten mit einer ganz kleinen Einheit Training beginnen. Einmal in der Woche, zum Beispiel eine halbe Stunde, dann lieber noch in die Sauna. Wer mit einem Training einsteigt, das der Körper als extrem anstrengend abspeichert, hinterlegt eine negative Erfahrung, bis der innere Schweinehund siegt. Setze Dir ein Ziel, das gut zu erreichen ist und mit dem Du Dich wohl und nicht ausgepowert fühlen. An dieses gute Gefühl erinnert Dich das Gehirn für das nächste Mal, die Motivation ist noch da und die Wunschaktivität lässt sich nach und nach ausbauen.
Genauso ist das bei Guten Vorsätzen für die Ernährung. Setze Dir gut erreichbare Ziele, also statt „Ich esse keine einzige Süßigkeit mehr“, könnte das lauten „Ich esse einmal täglich oder nur bis 16 Uhr eine Süßigkeit oder nur am Wochenende“.
Motivationskiller 3 – Du willst Unmögliches erreichen
3x in der Woche zum Sport, die Mahlzeiten könnten einen Preis beim „Gesundes Kochen“ gewinnen, in 4 Wochen bist du 10 kg leichter, gleichzeitig keinen Stress und Zeit für Dich und der Keller ist auch aufgeräumt? Das ist eher ein Strafprogramm und einfach unmöglich. Bleib realistisch und nett zu Dir. Das Ziel abzunehmen würde statt „Ich nehme in einem Monat 10 kg ab“, zum Beispiel lauten „Ich nehme pro Woche 0,5kg ab“.
Motivationskiller 4 – Planlos
Nächste Woche gehe ich zum Sport, räume die Garage auf, mache Ablage….Egal was, es muss ein genauer Plan her. Wer sich vornimmt, sich mehr zu bewegen, macht sich Woche für Woche einen festen Plan. Zum Beispiel, Dienstag zum Fitness, Donnerstag in der Mittagspause eine Runde um den Block, fertig, mehr nicht. Nicht zu viel einplanen!
Eine gesündere Ernährung? Beginne zum Beispiel damit, Zwischenmahlzeiten für den nächsten Tag gleich einzupacken.
Motivationskiller 5 – Alles auf einmal, am besten sofort
Von 0 auf hundert, am besten gleich, käme unserer menschlichen Ungeduld entgegen. Lass Dir Zeit für Deine Guten Vorsätze, Rom wurde nicht an einem Tag erbaut. Mach Dir in aller Ruhe einen Plan für die nächsten 12 Wochen, in dem du niederschreibst, was Dir am Wichtigsten ist.
- Konkret, also genau formuliert
- Priorisiert, also auf das beschränkt, das Dir am Wichtigsten ist
- Realistisch, gut erreichbar und erfüllbar
Und wenn einmal etwas nicht geklappt hat – egal, einfach das nächste Mal wieder anpacken. Ein einzelner Rückschlag ist kein Indiz für ein Scheitern!
Bleib gelassen, was immer auch kommt. Ruhe, Sicherheit und Ausdauer sind der Schlüssel zum Erfolg. Schritt für Schritt zum großen Ziel, keine Eile, Du hast Zeit!
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